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Neue Energie für das Rheinische Revier – Kohlekraftwerk Frimmersdorf wird zum Digital- und Innovationsstandort

Unter dem Leitbild „Vergangenheit trifft Zukunft“ wird das ehemalige Kohlekraftwerk Frimmersdorf im Rheinischen Revier zu einem Digital- und Innovationsstandort umgewandelt. Heute präsentierten Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Klaus Krützen, Bürgermeister der Stadt Grevenbroich, Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreis Neuss, Dr. Lars Kulik, Vorstandsmitglied für das Ressort Braunkohle der RWE Power AG, und Dr. Corinna Franz, Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege beim Landschaftsverband Rheinland, die Pläne für diese zukunftsweisende Entwicklung.

Ministerin Ina Scharrenbach betonte: „Aus Maschinenhalle wird Denkfabrik: Das Kraftwerk Frimmersdorf ist ein Rohdiamant mit Strahlkraft für die gesamte Region. Gemeinsam mit der Stadt Grevenbroich, dem Rhein-Kreis Neuss und RWE machen wir uns auf, den Rohdiamanten zu schleifen. Im zentralen Kraftwerksgebäude soll ein Rechenzentrum auf mehr als 20.000 Quadratmetern für den Landesbetrieb IT.NRW errichten werden. Darüber hinaus soll auf dem Gelände ein Innovations- und Bildungscampus für IT-Sicherheit der öffentlichen Verwaltung entstehen. Die Pläne zeigen, dass die Nachnutzung des Kraftwerks Frimmersdorf wirtschaftlich ist und weitere IT-Infrastruktur und Gewerbe Platz finden kann – nirgendswo in Nordrhein-Westfalen finden sich vergleichbare Bedingungen für IT-Infrastrukturen. Durch ein Haus-in-Haus Konzept bietet die markante Maschinenhalle Raum für Büronutzung, Labore sowie Besprechungs- und Seminarräume in einem besonderen Ambiente. Das Kraftwerk Frimmersdorf besitzt wie kein anderes Bauwerk im Rheinischen Revier das Alleinstellungsmerkmal, die Geschichte der Verstromung der Braunkohle in beeindruckender Architektur zu repräsentieren. Wir schlagen mit diesem zukunftsweisenden Projekt die Brücke von Vergangenheit zur Zukunft.“

Bürgermeister Klaus Krützen erläutert: „Auf Grundlage der Ergebnisse des Werkstattverfahrens und der vorausgegangenen Untersuchungen wird die untere Denkmalbehörde bei der Stadt Grevenbroich eine Unterschutzstellung der denkmalwerten Gebäude und Anlagen veranlassen. Wir befürworten darüber hinaus die Gründung einer Art Frimmersdorf GmbH, um eine nachhaltige und gewinnbringende Entwicklung der freigeräumten zentralen Flächen zu betreiben. Die Gesellschaft könnte als führender Mieter im Zentralbau auftreten und durch strategische Untervermietungen die Ansiedlung der IT-Wirtschaft vorantreiben. Dabei legen wir einen starken Fokus auf die Schaffung gut bezahlter und nachhaltiger Arbeitsplätze sowie auf die weitere wirtschaftliche Belebung durch gewerbliche Vermietungen. Im Rahmen der Gesamtwirtschaftlichkeit prüfen wir zudem die Möglichkeit, kulturelle Nutzungen zu integrieren und die Vermietung entsprechend zu gestalten.“ Geprüft wird bereits, wie die Gesellschaft konstruiert werden kann und wer ihr beitreten würde.

Die Entwicklung des heute vorgestellten Konzepts erstreckte sich über 25 Monate. Das Gelände des Kraftwerks Frimmersdorf umfasst insgesamt rund 70 Hektar Bruttobauland. RWE und die Stadt Grevenbroich haben sich im Herbst 2023 auf eine Entwicklung der Nordfläche (Kraftwerksblöcke P und Q) verständigt, mit deren Planung RWE bereits begonnen hat. Mit dem Rückbau von technischen Anlagen auf der übrigen Fläche soll frühzeitig begonnen werden. Für die Erschließung und Vermarktung der Hauptfläche des Standortes, dazu gehören die westlichen Flächen neben dem zentralen Kraftwerksbau, soll eine öffentlich-rechtliche Gesellschaft gegründet werden. Die Vorbereitung und Suche nach einem Investor für die Herrichtung des zentralen Kraftwerksbaus wird voraussichtlich Ende 2024 starten.

Der Abbruch von bestehenden Gebäuden und Anlagen auf der Fläche, die Entkernung des zentralen Kraftwerkbaus und seine denkmalgerechte Sanierung werden voraussichtlich vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen.