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Historischer Rundgang durch die Grevenbroicher Innenstadt

*1* Museum der Niederrheinischen Seele, Villa Erckens

Das 1887 / 1888 im Auftrag des Textilunternehmers Oskar Erckens im Stil der Neorenaissance errichtete Wohnhaus ist seit 1955 in städtischem Besitz.

Seit 1989 wird das denkmalgeschützte Haus als städtisches Museum genutzt.


*2* Kanzlerdenkmal

Der russische Künstler Grigori D. Yastrebenetskiy schuf das Bronzerelief, das die Arbeit der beiden Bundeskanzler Willy Brandt und Konrad Adenauer im Zeichen europäischer Verständigung, der Überwindung des „Eisernen Vorhangs" und der Wiedervereinigung Deutschlands würdigt.

*3* Alter Kirchturm - "Eulenturm"

Ein Brand zerstörte im Jahr 1825 das Schiff der 1443 errichteten ehemaligen Grevenbroicher Pfarrkirche. Der Kirchturm indes blieb erhalten und wurde im Jahr 1967 niedergelegt.

Als „Eulenturm" ging der Turm, der im Zweiten Weltkrieg starke Beschädigungen erhielt, in den Sprachgebrauch ein.

Zur Landesgartenschau wurde das Kirchenschiff als Gartenanlage modelliert; ein Stahlturm markiert den Turmstandort.


*4* Altes Schloß

Bis ins 13. Jahrhundert lässt sich die wechselvolle Geschichte der Befestigungsanlage zurückverfolgen, die im 15. und 16. Jahrhundert von den Jülicher Herzögen als Landesherren aus- und umgebaut wurde. Die Jülicher Landtage wurden u.a. hier abgehalten.

Im Gewölbekeller befindet sich heute ein Restaurant.


*5* Haus Hartmann - Kellnereigebäude

Im Jahr 1724 erfolgte der Neubau des Kellnereigebäudes innerhalb der Schlossanlage. Hier war der Verwalter des Jülicher Amtes Grevenbroich für die ordnungsgemäße Verzeichnung der Einnahmen zuständig.

Ab 1859 betrieb Georg Hartmann hier einen Spinnereibetrieb, der bis in die 1930er Jahre existierte.

An die Familie Hartmann und ihre besondere Bedeutung für die Begründung der Grevenbroicher Feuerwehr erinnert die Namensgebung.

Haus Hartmann fungiert heute als "gute Stube" der Stadt Grevenbroich.


*6* Villa Krüppel, Standesamt

Das bis 1987 als privates Wohnhaus der Familie Krüppel genutzte Gebäude wurde 1924/25 errichtet und fungiert mit seiner exponierten Lage in der Parkanlage an der Erft als Standesamt, das viele Trauwillige aus der Region anzieht.


*7* Mühle Kamper

1273 urkundlich als Teil der Besitzungen der Grafen von Kessel erwähnt, lässt sich die Geschichte der Mühlenanlage, die über eine Öl- und Getreidemühle verfügte, bis ins Hochmittelalter nachzeichnen.

Seit 1873 ist die Mühle im Besitz der Familie Kamper.


*8* Marktplatz

Als zentraler Punkt verweist der Platz bis heute auf die mittelalterliche Anlage Grevenbroichs.

Mit dem 1874 errichteten „Alten Rathaus", der im 13. Jahrhundert begründeten Klosteranlage, der Pfarrkirche St. Peter und Paul, dem 1914 errichteten Breite-Str.-Hömberg und Haus Portz aus der Zeit um 1900, sind hier prägende Bauten erhalten.


*9* Synagogenplatz

Bereits im 15. Jahrhundert soll eine Synagoge innerhalb der mittelalterlichen Stadtgrenzen bestanden haben.

Im Jahr 1858 erfolgte der Bau einer Synagoge im rückwärtigen Bereich der Kölner Straße in Richtung Südwall. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge verwüstet; 1939 erfolgte der Abriss.

Erst 1991 erfolgte die Benennung des Platzes als „Synagogenplatz".


*10* Ständehaus

Der Architekt Caspar Clemens Pickel war 1885 für die Pläne zur Errichtung des Ständehauses verantwortlich. Der Sitz des Kreistages des Landkreises Grevenbroich (1816-1974) wird bis heute als Sitz des Landrates und der Kreisverwaltung des Rhein-Kreises Neuss genutzt.


*11* Wohnhaus Montanus und Montanus-Denkmal

Unmittelbar neben seinem Wohnhaus wurde auf Initiative seines Freundeskreis um den Schriftsteller Emil Rittershaus im Jahr 1881 ein Denkmal zur Erinnerung an den aus dem bergischen Schlebusch stammenden Notar, Publizisten, Volksliedsammler und Politiker Vincenz von Zuccalmaglio (1806-1876), genannt „Montanus", errichtet. Nach der starken Beschädigung während des Krieges, wurde der Obelisk 1991 restauriert und wiederaufgestellt.


*12* Stadtparkinsel

Das Areal der heutigen Stadtparkinsel war seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis Mitte der 1950er Jahre ein bedeutender Standort der Textilindustrie. Das Maschinenhaus aus dem Jahr 1891, die ehemalige Versandhalle und das Waagehaus sind heute noch erhalten und werden für kulturelle Zwecke genutzt.