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Starkregenereignisse: Runder Tisch hat getagt

Auf Initiative von Bürgermeister Klaus Krützen sind am 19.08.2020 Vertreter der Stadtbetriebe (Straßenbau), der Wirtschaftsdienste (Kanalbau) und der Feuerwehr zusammengekommen, um über die beiden Starkregenereignisse in der 33. KW zu sprechen, die in Teilen der Stadt für erhebliche Schäden gesorgt haben. Stark betroffen an beiden Tagen war beispielsweise die Südstadt.

An beiden Tagen entspricht die gefallene Regenmenge deutlich mehr, als einem sogenannten „Hundertjährigen Regenereignis“, d. h. einem Starkregen, wie er einmal in 100 Jahren vorkommt.

„Die beste Technik und beste Vorsorge kann bei solch massiven Ereignissen nicht jeden Schaden verhindern, zumal keine 48 Stunden dazwischenlagen und viele Räumarbeiten noch nicht abgeschlossen waren“, so Bürgermeister Klaus Krützen.

Die Analyse der Schäden zeigt, dass ganz unterschiedliche und teils sehr individuelle Faktoren ursächlich sind.

Als ein erstes Ergebnis wird deshalb die Feuerwehr künftig bei den Einsätzen die Schadenslage und die Umstände detaillierter erfassen, um im Nachgang eine Ursachenermittlung zu vereinfachen.

Bei den Stadtbetrieben wird die turnusmäßige Reinigung der Straßeneinläufe dergestalt verändert, dass bekannte Problembereiche bei drohenden Starkregenereignissen gezielt kontrolliert und gesondert gereinigt werden. Ein Beispiel sind die Straßeneinläufe entlang der Rheydter Straße, die viel Regenwasser auffangen können, das sonst in den Elsbachtunnel fließt. In Grevenbroich gibt es rund 9.300 Straßeneinläufe. Stadt und Stadtbetriebe appellieren, keinen Müll oder Kehricht darin zu entsorgen, denn auch dadurch setzen sich die Einläufe zu. Zudem wird geprüft, die Reinigungsintervalle grundsätzlich zu verkürzen und hierfür mehr Kapazitäten bereit zu stellen.

Die Wirtschaftsdienste investieren jährlich rund 3,5 Mio. Euro in das Kanalnetz und in Regenrückhaltebecken, um Problemstellen zu entschärfen und das Netz an neue Erfordernisse anzupassen. Regenrückhaltebecken sind in Grevenbroich grundsätzlich so ausgelegt, dass sie auch „Hundertjährige Regenereignisse“ auffangen können. Maßnahmen der Wirtschaftsdienste beruhen auf Gefahrenanalysen, die regelmäßig durchgeführt und fortgeschrieben werden.

Im Fall der Entwässerung von Feldern in den öffentlichen Straßenraum oberhalb der Düsseldorfer Straße wird neben technischen Maßnahmen auch ein juristisches Vorgehen gegen den Eigentümer geprüft.

Schließlich wird auch an alle Hauseigentümer appelliert, ihren individuellen Schutz und technische Ausstattung zu prüfen, ob diese ausreichend sind.

„Wir können nicht pauschal sagen, dass durch eine bestimmte Maßnahme alle Probleme aus der Welt geschafft werden können“, so Bürgermeister Klaus Krützen. „Was wir wissen ist, dass die Ursachen für die Schäden jeweils sehr individuell sind. Deshalb sind es auch viele kleine Stellschrauben, die angepasst werden müssen, um die Auswirkungen solch massiver Ereignisse wie denen der letzten Tage zu minimieren.“