Sprungmarken:

Hauptinhalt:

Jüdische Friedhöfe im Grevenbroicher Stadtgebiet

Jüdischer Friedhof Stadtmitte

Der alte jüdische Friedhof befand sich seit ältester Zeit auf einem Grundstück vor der Stadtumwallung am Ende des Ostwalls nahe dem Feldtor. Jedenfalls wurde der Friedhof am Wall noch bis 1827 benutzt; in jenem Jahr konnte die neue, weit vor der Stadtmauer gelegene Begräbnisstätte am früheren Wevelinghovener Weg – heute Montanusstraße – belegt werden, die offenbar bereits 1823 / 24 angekauft worden war.

Sibille Fleck, Ehefrau des Jakob Fleck, gestorben am 18. April 1827, wurde dort als erste bestattet. Als 1940 Ida Rotschild, geb. Herz, starb, fand die letzte Beerdigung auf diesem Friedhof statt. Der Friedhof liegt nicht direkt an der Straße, sondern hinter der heutigen Friedhofsgärtnerei. Als 1943 die jüdischen Friedhöfe im Stadtgebiet eingeebnet werden sollten, veräußerte die Bezirksstelle Rheinland der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland die Grabsteine von Grevenbroich und Hemmerden an den Steinmetz Geuer, der die Stelen vor der Vernichtung rettete. Das eiserne Eingangstor wurde allerdings entwendet. Der Begräbnisplatz wurde am 26. März 1990 in die Denkmalliste der Stadt Grevenbroich eingetragen.

Jüdischer Friedhof Hemmerden

Fürst Josef von Salm-Reifferscheid-Dyck schenkte der jüdischen Gemeinde 1827 das Grundstück des heutigen jüdischen Friedhofes.

Im Jahre 1964 wurde ein Gedenkstein gesetzt, der die Namen der in der NS-Zeit ermordeten Juden aus Hemmerden und Bedburdyck nennt.

1998 fand dort die letzte Beerdigung statt. Marianne Stern, die als einzige Grevenbroicher Jüdin das Konzentrationslager überlebte und in ihr elterliches Haus nach Hemmerden 1945 zurückkehrte, wurde im Februar 1998 unter großer Anteilnahme dort beerdigt. Am 26. März 1990 wurde die von Hecken eingefasste Anlage in die Denkmalliste der Stadt Grevenbroich eingetragen.

Jüdischer Friedhof Hülchrath

Der alte jüdische Friedhof, der in der NS-Zeit zerstört wurde, lag außerhalb des Walls, etwa jenseits der Straße Fleckenweiher. In der Katasterkarte von 1811 ist im Osten der Wallanlage ein „Alter Jüden Kirchhof“ verzeichnet. Der jüdische Friedhof auf dem Wall muss im November 1938 noch existiert haben. Nach der Zerstörung des jüdischen Friedhofes brachten Schüler der 1936 auf Schloss Hülchrath eingerichteten Reichsbauernschule Fragmente von Grabsteinen des alten jüdischen Friedhofs nachts in den Burghof. Hier lagern sie noch bis heute. Das Grundstück des alten Friedhofes ist 1943 durch Umlegung untergegangen.

Seit 1900 wurde der neue Friedhof im „Hülchrather Feld“ belegt. 15 Grabsteine und eine Stele „Zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger unserer Gemeinde“  sind hier vorhanden. Am   26. März 1990 wurde der jüdische Friedhof in die Denkmalliste der Stadt Grevenbroich eingetragen.