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Schloß Hülchrath mit historischem Ortskern und 'Ehemaliger Synagoge'

Foto Schloss Hülchrath

Die Wurzeln der ursprünglichen kurkölnischen Landesburg Hülchrath sind nicht genau datierbar. Für den Kölner Erzbischof war Hülchrath seit dem Mittelalter ein strategisch wichtiger Amtssitz in den dauernden territorialen Auseinandersetzungen mit seinem Jülicher Gegenspieler.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden Burg bzw. Schloss und die davor liegende Ortschaft Hülchrath mehrfach auf Grund kriegerischer Ereignisse arg in Mitleidenschaft gezogen. Bis heute hat sich die mittelalterliche Struktur der Burg mit Vorburg und der davor liegenden Ansiedlung erhalten. Die Burg und der historische Ortsteil stehen komplett unter Denkmalschutz und sind wie u. a. Kloster Langwaden ein historisches Kleinod der Stadt. Sie ist seit ca. 1805 in Privatbesitz und daher sind die inneren Räumlichkeiten der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Doch die äußeren Anlagen sind einen Besuch wert, lassen sie doch die Anlage einer typischen Burg- bzw. Schlossanlage am Niederrhein erkennen.

Im historischen Ortskern von Hülchrath befindet sich in der Broichstraße 16 die Ehemalige Synagoge von Hülchrath. 1875 errichtete die jüdische Gemeinde dort ihr neues Gotteshaus und feierte 1876 die Einweihung. Bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung lebten die jüdischen Mitbürger eingebunden in das gemeindliche Dorfleben.

Während der nationalsozialistischen Zeit wurde sie an eine hiesige Metzgerei verkauft und in makaberer Weise als Wurstküche benutzt - nach jüdischem Glauben unfassbar. Allerdings wurde hierdurch wiederum das Gebäude vor der Zerstörung gerettet.

Nach langwierigen Verhandlungen und auf Initiative einer "Aktionsgemeinschaft Synagoge" erwarb die Stadt Grevenbroich 1994 das Gebäude. Nach intensiver Vorbereitung und in Abstimmung mit den Denkmalbehörden wurde das Gebäude komplett saniert und restauriert. Am 9. November 1998 wurde die ehemalige Synagoge als Gedenk- und Begegnungsstätte feierlich eingeweiht. Der spätere Bundespräsident und damalige Ministerpräsident von NRW Johannes Rau hielt die Festrede.

Seit der Einweihung finden in der ehemaligen Synagoge entsprechend der Geschichte und Würde des Hauses Ausstellungen, Musikveranstaltungen und Lesungen statt.