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Straßensozialarbeit im Bahnhofsviertel

Zum 01.01.2019 ist das Projekt „Straßensozialarbeit im Bahnhofsviertel und in angrenzenden Quartieren“ gestartet. Es wird vom Diakonie Rhein-Kreis Neuss e.V. durchgeführt.

Die Stadt Grevenbroich hat sich in der Verantwortung gesehen, zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität ein Angebot „Straßensozialarbeit im Bahnhofsviertel und in angrenzenden Quartieren“ zu machen. Das Umfeld des Bahnhofs und der Stadtpark sind Treffpunkte und Aufenthaltsorte von erwachsenen Personen, die der Obdachlosen- und der Drogenszene zuzuordnen sind. Beobachtet werden zum Beispiel der Konsum von alkoholischen Getränken, Störungen durch Lärm, aggressiv ausgetragene Konflikte innerhalb der Szene sowie Verunreinigungen durch Müll und andere Hinterlassenschaften. Des Weiteren befinden sich in der Innenstadt zwei ärztliche Methadonausgabestellen, die von Patienten aus Grevenbroich, umliegenden Orten und der Region aufgesucht werden. Fehlende Tagesstruktur führt dazu, dass Personen vor und nach dem Substitutionstermin sich im öffentlichen Raum aufhalten und dabei Alkohol und andere Rauschmittel zu sich nehmen. Der Problematik wird inzwischen mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen begegnet. Erfahrungsgemäß verlagert sich aufgrund der behördlichen Präsenz die Szene jedoch an andere Orte. Um individuelle Problemlagen sozialer und gesundheitlicher Art zu bearbeiten, bedarf es eines methodischen Ansatzes, um einen Zugang zu den Zielgruppen zu finden. Deshalb sollen zunächst der Kontaktaufbau und die Beziehungsarbeit im Vordergrund stehen, um die Annahme von psychosozialen Hilfsangeboten zu ermöglichen. Ziel soll die Erweiterung der Sozialkompetenzen - Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Beziehungsaufbau und –pflege sowie die Entwicklung individueller Lebensperspektiven - der Personen sein.

Stadt und Diakonie haben deshalb einen Vertrag geschlossen, der am 01.01.2019 in Kraft tritt und am 31.12.2020 endet. Für diese Zeit stellt die Diakonie die beiden Sozialarbeiter Natalja Pyro und Leon Römer an. Diese suchen die Menschen, die nicht oder nur unzureichend die Angebote ambulanter sozialer Dienste und einrichtungsgebundener Sozialarbeit in Anspruch nehmen, an deren selbst gewählten Aufenthaltsorten auf und stehen ihnen als „Universalansprechpartner“ zur Verfügung. Sie leisten Einzelfallhilfen in Form von Beratung in sozialen und psychosozialen Angelegenheiten. Die Kontakte und Beratungen basieren auf Freiwilligkeit. Grundlage einer erfolgreichen Straßensozialarbeit ist eine durch Vertrauen geprägte Beziehung zwischen Sozialarbeiter und Klient.